Die stark gestiegenen Energiekosten in Deutschland setzen den hier ansässigen Unternehmen massiv zu. Manche sind deshalb bereits ins Ausland abgewandert oder planen es zu tun, andere bleiben, was ihnen zum Teil sehr schnell zum Verhängnis wird.
Eines der jüngsten Opfer der verfehlten deutschen Energiepolitik ist das Traditionsunternehmen Hasenclever. Das 250 Jahre alte Eisenwerk im nordhessischen Battenberg produziert unter anderem hochtemperaturfeste Abgaskomponenten für Mercedes-Benz und andere große Automobilhersteller. Jetzt musste es Insolvenz anmelden, was nicht nur die 840 Mitarbeiter und die strukturschwache Region in Nordhessen ins Straucheln gebracht hat, sondern auch einige OEMs.
Wie aktuell bei so vielen Themen ist man bemüht, die Regierung nicht als Schuldigen zu identifizieren, geschweige denn an den Pranger zu stellen, sondern führt vor allem hausgemachte Gründe an: Management-Fehler, Hochlauf neuer Kundenprojekte mit hohen Ausschussquoten etc. Die hohen Energiepreise werden dabei gerne nur beiläufig erwähnt.
Die Energiewende hat dazu geführt, dass der Strom in Deutschland deutlich teurer wird. Wladimir Putin wird dafür gern als Sündenbock herangezogen. Das ist irreführend. Die hohen Gaspreise, die aus dem deutschen Importembargo gegen russisches Pipeline-Gas (was viele EU-Länder übrigens nicht verhängt haben) resultieren, sind nur die halbe Wahrheit.
Vor wenigen Jahren war Gas kein relevanter Energieträger für Stromerzeugung. Erst die „Energiewende“ hat das bewirkt. Gas war schon immer der teuerste der verfügbaren Energieträger und wird im Rahmen der Energiewende benötigt, um bei Windstille und Dunkelheit die Stromerzeugung sicherzustellen. Ein Konzept, das nur in der Traumwelt der Grünen funktioniert und von keinem anderen Industrieland der Welt angewendet wird.
Die hohen Energiepreise führen dazu, dass energieintensive Produktionsprozesse in Deutschland nicht mehr rentabel sind. In der Konsequenz wird einer der Eckpfeiler der deutschen Automobilhersteller – die heimische mittelständische Zuliefererindustrie nicht mehr existieren.
Hasenclever und einige andere sind nur der Anfang einer noch nie dagewesenen Pleitewelle. Es ist höchste Zeit, dass deutsche Automobilhersteller die Energiepolitik und die einseitige Fokussierung auf CO2-Reduktion stoppen, um die ansonsten zu erwartenden ökonomischen und sozialen Verwerfungen in diesem Land zu verhindern.