Jetzt ist die Katze aus dem Sack: IG Metall lässt sich ihre Zustimmung zur Fremdvergabe und Verlagerung von Arbeitsplätzen vergolden

Eine einst stolze Arbeiterschaft in Deutschland wird dank der IG Metall dem Ausverkauf preisgegeben. Am 04.03.25 präsentierten der Vorstandsvorsitzende der Mercedes-Benz AG Ola Källenius sowie der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ergün Lümali ihre im stillen Kämmerlein getroffene Vereinbarung mit massiven Auswirkungen für die Beschäftigten der deutschen Werke.

Was wurde im Vorfeld nicht alles bedient, um den nächsten und jetzt einschneidendsten Ausverkauf von Arbeitsplätzen in den deutschen Mercedes-Werken zu rechtfertigen. Alle scheinen schuld zu sein, nur nicht das Management und schon gar nicht die IG Metall. Dabei werden geflissentlich die eigenen Fehler ausgeblendet bzw. man hält stur an ihnen fest – insbesondere an der E-Mobilität, der Energiewende und anderen ideologischen Großprojekten der linksgrünen Sektierer.

Im Wissen um die eigenen Fehler und ihre vielfältigen Abhängigkeiten versuchte die IG Metall-Führung der deutschen Mercedes-Benz Werke erst gar nicht, die Belegschaften zum Widerstand zu mobilisieren.

Bei VW wurde zum Jahreswechsel 2024/25 die Auseinandersetzung mit dem Management zumindest dem Anschein nach noch aufgenommen und die Belegschaft zu großen Kundgebungen zusammengetrommelt. Gebracht hat das zwar am Ende auch nichts – Fremdvergabe, Ausgliederung sowie Arbeitsplatzverlagerung ganzer Entwicklungs- und Produktionsumfänge ins Ausland sind das traurige Ergebnis bei beiden Firmen – doch bei VW wurde der Anschein von organisiertem Widerstand zumindest oberflächlich noch gewahrt und vollzogen.

Die IG Metall als eine gewerkschaftspolitische Vorfeldorganisation der SPD und anderer linker Parteien will die mit dem linken Zeitgeist einhergehende Zerstörung unseres Wohlstands, unserer Arbeitsplätze und unserer Zukunft nicht wahrhaben. Sie hat sich als Interessensvertreter für die Arbeitnehmer in Deutschland längst verabschiedet, wenn sie es denn jemals war.

Immer offener tritt das zu Tage, auf was wir als alternative Gewerkschaft seit Jahren hingewiesen haben. Die nun verkündete Einigung zwischen dem Management der Mercedes-Benz AG und den Arbeitnehmervertretern der IG Metall ist ein Dokument des widerstandslosen Ausverkaufs von Arbeitsplätzen. Die Auswirkungen von Co-Management werden mit dieser Vereinbarung für jeden sichtbar.

Doch diese Vereinbarung zeigt noch etwas anderes: Zum Dank erhalten die angeblichen Arbeitnehmervertreter der IG Metall für ihre Dienste einen kleinen „Vasallenlohn“ in Form eines zusätzlichen T-Zug-Tages für ihre IG Metall-Mitglieder. Nicht etwa als Bonus im Rahmen einer Tarifauseinandersetzung, sondern als vergoldete Belohnung für die Zustimmung zum Ausverkauf unserer Arbeitsplätze. Ein aufgebrachter Kollege nannte in einer ersten Reaktion diesen Mitgliederbonus „Arschkriecherprämie“. Widerspruch kam zumindest in dieser Gruppe nicht auf.

Und ganz nebenbei: Wer rechnen kann, wird sich allemal von einen T-Zug-Tag nicht beeindrucken lassen.

Aber damit nicht genug: Moralisch noch verwerflicher ist es, wenn man auf dem Rücken der Schwächsten im Betrieb, gemeint sind die Leiharbeiter, Politik betreibt. Um die Flexibilisierung in der Produktion zu erhöhen, stimmte der GBR der Erhöhung der erlaubten Quote für Leiharbeitnehmer von acht auf zehn Prozent sowie der Verlängerung der Ausleihdauer von 36 auf 48 Monate zu. Und damit sich hier das Geschäft für die IG Metall auch lohnt, erhalten dort beschäftige Leiharbeiter einen Bonus, wenn sie IG Metall-Mitglied sind. Aber nur, wenn die eh schon hohe Quote von zehn Prozent überschritten wird. Hier wird Leiharbeit als moderne Form der Ausbeutung auch noch von der Gewerkschaft ausgenützt.

Es bleibt bloß zu hoffen, dass genügend Kolleginnen und Kollegen dieses widerwärtige Spiel durchschauen und ihrerseits daraus Konsequenzen ziehen.

In jedem Falle ist es aber eine Bankrotterklärung einer Gewerkschaft, wenn sie mit solchen Methoden Menschen halten oder nötigen muss, Mitglied in ihrer Vereinigung zu sein. Diese Gewerkschaft hat keinen echten Rückhalt mehr. Sie hat moralisch und charakterlich nichts mehr zu bieten. Solch eine Gewerkschaft hat fertig!

Dem Vorstand der Mercedes-Benz AG muss man fast schon dankbar sein, dass er für alle sichtbar seine „Liebe“ zur IG Metall so deutlich auf Papier geschrieben hat. Verständlich, dass sich das Management diese „Liebe“ zur IG Metall etwas kosten lässt, denn das größte Einsparpotential für die Firma kommt durch die kampflose Akzeptanz der Abwicklung der Arbeitsplätze in Deutschland zustande. Schließlich werden die Einsparziele von fünf Milliarden Euro nicht durch die verquere Verrechnung der eh schon mickrigen Lohnerhöhung zustande kommen, zumal man auf diesen geringen Betrag ja jetzt noch die höheren Ausgaben für die Bevorzugung von IG Metall-Mitgliedern aufschlagen muss (einen zusätzlichen T-Zug-Tag sowie bei Überschreitung der 10-Prozent-Quote höhere Ausgaben für ANÜs). Nein, die Haupteinsparungen werden durch die groß angelegte Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland sowie die Etablierung von Instrumenten, die es dem Unternehmen unter gewissen Voraussetzungen ermöglichen, zukünftig problemlos Kollegen über die Werke hinweg verleihen zu können, erreicht.

Letzteres lässt erwarten, dass damit wahrscheinlich ein großer Druck auf jene Kollegen in Bereichen entstehen wird, deren Arbeitsplätze für nicht mehr relevant in Deutschland angesehen werden. Die „doppelte Freiwilligkeit“ in Bezug auf Abfindungsangebote wird dann ganz schnell als eine Art „wenn du nicht willst, haben wir andere Methoden an Bord“ wahrgenommen werden.

Ob dann die betroffenen Kollegen diesem anstehenden Druck gewachsen sein werden, darf zumindest bezweifelt werden. Die viel beschworene Zukunftssicherung (ZuSi) 2035 hält das genauso wenig auf wie die ganzen Zukunftsvereinbarungen zuvor.

Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht

Dadurch, dass uns allen so schonungslos vor Augen geführt wird, wer gegen die Beschäftigten in Deutschland arbeitet, liegt es in unser aller Hand, eine nachhaltige Wende einzuleiten. Die offensichtliche Begünstigung der IG Metall durch das Management lässt keine andere Interpretation zu. Wer das nicht will, darf nicht jene Gewerkschaft füttern, die am Untergang unserer Zukunft aktiv mitwirkt und sich dieses sogar noch vergolden lässt.

Wie es der US-Vizepräsident J.D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz in einem anderen Zusammenhang richtig sagte: „Der Gegner kommt von Innen.“ Im Kontext der aktuellen Krise in der deutschen Automobilindustrie sind das zweifelsohne die Verräter der Arbeitnehmerinteressen in Deutschland, jene IG Metall also, die vorgibt, die größte Einzelgewerkschaft der Welt zu sein.

Es liegt jetzt am Charakter jedes Einzelnen, ob er noch für eine Zukunft für sich und seine Kinder kämpfen und streiten will oder sich sagt, Hauptsache mir reicht es noch.

Wir werden uns jedenfalls nicht mit den vorhandenen Gegebenheiten abfinden. Überall, wo wir können, werden wir unsere Stimme und unseren Einfluss geltend machen. Vieles ist zurzeit in Bewegung. Vieles kann sich plötzlich ändern, und wir sind ganz vorne mit dabei. Parallel dazu werden wir alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen, um eine Ungleichbehandlung innerhalb der Belegschaft zu verhindern.

Dazu und zu den anderen „Bosheiten“ werden wir in den kommenden Wochen und Monaten ausgiebig berichten und informieren.

 

Oliver Hilburger

Vorsitzender Zentrum – Die alternative Gewerkschaft

 

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